Viral load und die PCR
Warum
sie nicht zum Nachweis der HIV-Infektion dienen können
von Christine
Johnson
aus continuum
Vol. 4, No. 4, Nov/Dec. 1996, S. 32 - 37
übersetzt von
Bernd Haußer (V)
überarbeitet
von Christian Joswig
“Die
biotechnische Ausführung der Xerox-Maschine (eines Kopiergerätes)” – so nannte
das Forbes-Magazine die Polymerase Kettenreaktion (polymerase chain reaction –
PCR). Diese revolutionäre Technik ermöglicht es einem Wissenschaftler, eine
Probe, die nur eine minimale Menge an DNS enthält, zu nehmen und diese
DNS-Sequenz zu vervielfachen, bis er eine Million Kopien anstelle von einer
oder zwei hat.
Kary
B. Mullis, Erfinder der PCR, erhielt 1993 den Nobelpreis (Chemie) für seine
Milliarden-Dollar-Erfindung, die für jedes Genetik-Labor unverzichtbar geworden
ist. Es ist eine Ironie, daß eine der ersten Anwendungen der PCR zur
Feststellung des HIV diente, wenn man in Betracht zieht, daß Mullis selbst es
nicht für möglich hält, daß seine Erfindung dazu geeignet ist. Mullis sagt, das
Problem bestehe darin, daß die PCR zu gründlich sei – sie vermehre jede DNS in
der Probe, ob sie nun vom HIV herrühre oder von einer Verunreinigung. Wie will
man dann wissen, wieviel des vervielfältigten Materials vom HIV stammt und
wieviel von Verunreinigungen, wenn man ohne die PCR kein HIV in der Probe
entdeckte?
Es
ist eines der Hauptargumente gegen die HIV/AIDS-Hypothese, daß HIV bei
Patienten mit AIDS nie in signifikanten (bedeutsamen) Mengen gefunden wurde,
wenn traditionelle Methoden zum Virusnachweis eingesetzt wurden.
Viruskultivierung zum Beispiel war hinreichend zum Auffinden anderer Viren,
aber nicht von HIV. Warum nicht? Wenn die Viruskultivierung eingesetzt wird, um
das HIV festzustellen, wird HIV in der Kultur nie gesehen, ja, man schaut nicht
einmal danach. Sein Vorhandensein wird mit ganz indirekten Methoden gemessen:
Tests zum Nachweis von Reverser Transkriptase oder eines p24-Proteins, die
beide nicht spezifisch für das HIV sind. Indirekte Methoden wären nicht nötig,
wenn man es von vornherein mit einer bedeutsamen Menge HIV zu tun hätte (bzw.
mit HIV überhaupt).
Mit
anderen Worten, wenn eine bedeutende Menge HIV zugegen wäre, müßten die
bewährten Labortechniken sie aufspüren können. Sie können es aber nicht. Daher
brauchen wir nicht nur die PCR, sondern immer neue Modifikationen (Abänderungen)
und Verbesserungen der PCR, durch die versucht wird, das HIV zu finden.
Einige
Grundlagen zur DNS
Die
PCR nutzt gewisse wesentliche Eigenschaften der DNS. Die DNS (wie auch die RNS
[englisch DNA und RNA]) ist eine Nukleinsäure, und
Nukleinsäuren setzen sich aus Nukleotid-“Bausteinen” zusammen. Die DNS besteht
aus zwei komplementären Strängen, die in einer Doppelhelix-Formation (zwei
ineinander geschlungene Spiralen) angeordnet sind. Diese Stränge bilden sich
aus vielen Nukleotiden, die miteinander verbunden eine lange DNS-Kette bilden.
Das
Nukleotid-Molekül hat drei verschiedene Teile: eine Phosphorsäuregruppe und
einen Zuckerrest (die zusammen das Gerüst, eine bandähnliche Struktur, bilden)
und die Base. Es gibt vier verschiedene Basen: A, T, C und G (Adenin, Thymin,
Cytosin und Guanin). Diese Basen sind an das Gerüst geheftet, das sich zu der
bekannten Doppelhelix (oder Doppel-Spirale) windet.
Die
Basen des einen Stranges verbinden sich mit den Basen des anderen Stranges,
wodurch die DNS ihre stabile Doppelspiralstruktur erhält. (Man kann sich die
beiden Stränge wie einen geschlossenen Reißverschluß vorstellen.) Die unverkennbare
Eigenart des DNS-Codes eines Lebewesens hängt von der Ordnung oder Sequenz der
Basen entlang der DNS-Kette ab.
Die
Basen gehen nach festen Regeln chemische Verbindungen mit den anderen Basen
ein: Adenin bindet sich nur an Thymin, und Cytosin bindet sich nur an Guanin.
Eine Base aus dem einen Strang, die mit einer Base aus dem anderen Strang verbunden
ist, nennt man ein “komplementäres Basenpaar”. Diese Regel der komplementären
Basenpaarung gibt der DNS die Fähigkeit, sich selbst genau zu reproduzieren.
Jedesmal
wenn sich eine Zelle teilt, muß sie eine Kopie ihrer DNS für die neue Zelle
anfertigen. Der DNS-Doppelstrang trennt sich zuerst in zwei separate Stränge
auf. Jeder Strang wirkt dann als Vorlage oder Schablone, nach der eine neue Kopie
seines Komplementär-Stranges gefertigt wird. (Strang Nr. 1 dient also als
Schablone zur Fertigung einer neuen Kopie von Strang Nr. 2, und umgekehrt.) Der
einfache Strang fügt zu diesem Zweck entsprechend der Regel der komplementären
Basenpaarung neue Nukleotidbausteine aus dem umgebenden Material ein. Mit anderen
Worten: ein vorhandenes Adenin im einfachen Strang ergreift ein
Thymin-Nukleotid, ein Cytosin nimmt sich ein Guanin, und so weiter, bis der
ganze komplementäre Strang aufgebaut
ist. Am Ende dieses Prozesses verbinden sich die beiden ursprünglichen Stränge
wieder und die beiden Kopien dienen als DNS für eine neue Zelle.
So kam man auf die
Idee mit der “viral load” (zu Undeutsch “Viruslast”), angeregt durch zwei
Wellen wissenschaftlicher Arbeiten, die behaupteten, HIV repliziere sich
fleißig milliardenfach: anfänglich behaupteten gewisse Arbeiten, das HIV “verberge
sich in den Lymphknoten”1,2, und in jüngerer Zeit waren es die
Arbeiten von Ho und Wei 3,4. Die letzteren versuchten, die “viral
load” zu einem gegebenen Zeitpunkt zu messen, wonach dem Patienten dann
“antivirale” Medikamente verordnet wurden. Die Medikamente sollten angeblich
die Replikation von neuem HIV verhindern, und entsprechend würde die “viral
load” abnehmen. In wenigen Tagen jedoch würde das verbleibende Virus in eine
gegen die Medikamente resistente Form mutieren, und in einigen Wochen würde die
“viral load” wieder zu ihrem ursprünglichen Spiegel vor der Behandlung ansteigen.
Indem man diese Dynamik in eine mathematische Formel faßte, wurde angeblich die
Vermehrungsrate des Virus bestimmt.
So
wurde geboren, was ich “Dr. Ho’s Küchen-Ausguß-(oder Wasserbeckenabfluß-)
Theorie” nenne. Nach Dr. Ho werden jeden Tag Milliarden HIV-Kopien produziert,
die Milliarden von T-Zellen infizieren. Diese T-Zellen würden nicht durch die
HIVs, sondern vom Immunsystem zerstört. Sie würden jeden Tag wieder aufgefüllt,
aber über die Jahre verliere das Immunsystem an Boden und schließlich gewinne
das HIV. Dieser Prozeß wurde mit einem Wasserbecken mit offenem Abfluß verglichen,
in das Wasser aus einem Hahn (die nachgelieferten T-Zellen) in einem ein wenig
schwächeren Maß strömt, als unten durch den Abfluß wegläuft (infizierte
T-Zellen, die zerstört und ausgeschieden werden).
Es
ist höchst interessant zu beachten, daß alle viral load-Studien sich völlig auf
die PCR und auf ihr verwandte Techniken verlassen. Dieser Artikel wird die PCR
als akkurate (zutreffende, richtige) Methode zur Bestimmung der HIV-Infektion
diskreditieren, wodurch wiederum Zweifel auf jede Schlußfolgerung über das
HIV fallen, die aufgrund von PCR-Techniken gezogen wurde.
Wie die PCR
funktioniert
Die
HIV-Theorie besagt, HIV enthalte RNS wie andere vermeintliche Retroviren auch,
aber keine DNS. Wenn gesagt wird, HIV infiziere eine Zelle, meint man, das
Reverse Transkriptase-Enzym transformiere die RNS in komplementäre DNS, die
dann in die DNS der Wirtszelle eingebaut wird.
Wenn
nun die PCR eingesetzt wird, um humanes Gewebe auf die Anwesenheit von HIV zu
untersuchen, so sucht sie nach einem recht kurzen Segment aus dem ganzen
zellulären DNS-Strang. Dieses kurze Segment repräsentiert dem HIV zugeschriebenes
genetisches Material, das der Theorie nach in die Zell-DNS eingebaut ist. (Viral
load-Studien versuchen, zellfreies HIV aufzuspüren. Doch selbst dabei sucht die
PCR nur nach einem Teil der ganzen dem HIV zugeschriebenen genetischen Masse
[oder des ganzen HIV-Genoms], nicht nach einem vollständigen Virus.)
Die PCR
funktioniert in der folgenden Weise:
1.
Schritt: Erwärmen der Vorlage (template = Schablone)
Ein
langes Stück DNS, welches das kleinere, zu kopierende Fragment enthält, wird
erwärmt. Die beiden Stränge können bei erhöhter Temperatur auseinander
“geschmolzen” werden; sie kommen beim Kühlen wieder langsam zusammen
(“annealing” = Vergüten, Ausglühen; Kühlen; Härten). Die beiden Stränge sind
komplementär zu einander. Sie dienen als Vorlagen (Schablonen)
für die neuen Stränge.
2.
Schritt: Zufügen des Starters (primer)
Etwas,
das Primer (Zünder, Anlasser, Starter) genannt wird, ist für den
nächsten Schritt erforderlich. Primer sind Nukleotide, die eine kurze Sequenz
des neuen Stranges formen. Primer werden als Komplementär zu einer bekannten
Sequenz gestaltet, die in einer größeren Sequenz vorhanden ist, und so weiß
man, wo sich die Primer anbinden (oder hybridisieren = einkreuzen) werden.
Die
Primer heften sich an jedes Ende des DNS-Segmentes, das kopiert werden soll
(des Segmentes, welches das als angeblich zum HIV gehörige genetische Material
darstellen soll). Die Primer dienen zweierlei Zwecken: a) sie markieren jedes Ende
des anvisierten (gesuchten, angezielten) Segmentes, so daß nur dieses Segment
vermehrt wird und nicht der ganze Strang, und b) sie sollen den
Vervielfältigungsprozeß starten. Die neuen Stränge werden Stück für Stück durch
das Wirken eines Polymerase genannten Enzymes aufgebaut. Die Polymerase
baut einen neuen Strang entlang einem vorhandenen Strang auf. Sie wirkt aber
erst, wenn der alte Strang (die Vorlage) schon ein paar Nukleotide angelagert
hat, die eine kurze Sequenz des neuen Stranges (den Primer) bilden. (Wenn Sie
je einen Verweis auf “Template-primers” = “Starter-Vorlage” sehen, dann geht es
um diese Sache.)
Mit
anderen Worten: die Polymerase kann nur einen neuen Strang bilden, wenn der
neue Strang schon ansatzweise geformt wurde. In der Natur, wenn sich z.B. Ihre
eigene DNS verdoppelt, wirken andere Enzyme, DNS-Primase genannt, und bauen
einen Primer an den alten Strang.
Wenn
die Polymerase einmal in Aktion getreten ist, kriecht sie am einfachen
DNS-Strang (der Vorlage) entlang und fügt die Nukleotidbausteine einen um den
anderen hinzu. Dabei wird der Primer zu einem Teil des neugefertigten Stranges.
In
der Natur ziehen die Polymerasen die DNS-Stränge auseinander, solange sie die
neuen DNS-Stränge formen. So werden Duplikate der DNS gefertigt, damit sich die
Zellen z.B. im Blut oder in der Haut zu zwei neuen Zellen teilen können – ein lebenswichtiger
Prozeß.
3.
Schritt: Vermehren (Verstärken, Amplifizieren)
Noch
einmal: Nach dem “Auseinanderschmelzen” und folgenden Abkühlen (“annealing”,
Vergüten) der Primer kopiert das Polymerase-Enzym die DNS und beginnt dabei
beim Primer; es macht eine Kopie von jedem angezielten Segment. Dieser Prozeß
wird in bis zu 30 oder 40 Runden wiederholt. Während jedem Zyklus wird die
vorhandene Anzahl an Segmenten verdoppelt – zwei Segmente werden zu vier, vier
werden zu acht, dann 16, usw. Am Ende des Prozesses hat man Millionen Kopien
des ursprünglichen Segmentes, eine ganze Menge DNS, während man zu Beginn nur
einen winzigen Betrag hatte. Daher wird gesagt, die PCR sei fähig, eine “Nadel
im Heuhaufen” zu finden. [Anmerkung Joswig: Richtiger wäre es wohl zu sagen,
die PCR kann aus einer im Heuhaufen gefundenen Nadel unzählige weitere machen,
also z.B. Millionen. Aber selbst finden kann sie nichts.]
Offensichtlich
kommt es darauf an, daß die Primer angeblich “HIV-spezifisch” sind. Ob die PCR
ein amplifiziertes (verstärktes) Ergebnis liefert, hängt davon ab, ob die
zugefügten Primer einem Stück der DNS im Prüfgut entsprechen.
Wir
werden unten sehen, daß die Spezifität der Primer für das HIV zweifelhaft ist.
Selbst wenn die Primer HIV-spezifisch wären, es wären aber ähnliche Sequenzen
im Prüfgut vorhanden, dann würden die Primer unter nicht so strengen Kontrollbedingungen
mit verwandten Sequenzen hybridisieren (sich kreuzen oder verbinden), die ihnen
weniger als perfekt entsprechen.
Sie
werden dann die Polymerase veranlassen, die Verfielfältigungs-Prozedur zu
starten, selbst wenn ursprünglich kein HIV vorhanden war.
Einsatz der PCR zum
Auffinden von HIV
Ein
Problem der HIV-Hypothese bestand darin, daß die Forscher selbst beim Einsatz
der Standard-PCR nicht viel HIV (wenn überhaupt welches) in Personen finden
konnten, die als AIDS-Fälle diagnostiziert waren. Um dieses Paradox zu lösen,
traten die Autoren der neuen “viral load”-Arbeiten mit zwei Modifikationen der
PCR hervor, von denen sie behaupteten, daß sie im Auffinden von HIV viel
effektiver seien. Es handelt sich dabei um die QC-PCR (oder Q-PCR) und den
“branched DNA”-Test (bDNA). Und plötzlich – heureka! – wurden Milliarden
Kopien von angeblichem HIV gefunden. Der darin bestehende Widerspruch scheint
den Autoren dieser Arbeiten entgangen zu sein: Warum braucht man überhaupt
solche kräftigen neuen Tests, um eine Mikrobe zu finden, die zu Milliarden
vorhanden ist? Da sollten die traditionellen Methoden doch genügen!
QC-PCR
Diesen
Test verwenden Anthony Fauci (Pantaleo) und Ashley Haase (Embretson) in ihren
oben erwähnten Arbeiten. Sie waren der Ansicht, das HIV verberge sich in den
Lymphknoten. Diese Arbeiten wurden als Tatsachen akzeptiert, obwohl die QC-PCR
eine nicht validierte (also eine noch nicht bestätigte) Technik war und bleibt.
Mark
Craddock von der Universität Sidney (Australien) erklärte die Grundsätze und
Probleme der QC-PCR folgendermaßen8:
“Die
PCR erzeugt massenweise DNS-Fragmente. Man beginnt mit einer winzigen Menge
an DNS, und nach jedem PCR-Zyklus ist
die vorhandene DNS-Menge zwischen ein- und zweimal der zu Beginn des Zyklus
vorhandenen Menge. Die zu erforschende DNS-Menge vermehrt sich also
exponentiell. Die Tatsache, daß es sich bei der PCR um einen exponentiellen
Wachstumsprozeß handelt, bedeutet, daß Experimentierfehler sich auch exponentiell
vermehren. Daher muß man beim Einsatz dieses Prozesses sehr vorsichtig sein.
Eine
Anzahl Leute haben die Überzeugung gewonnen, daß es möglich sein müßte, die in
einer Probe vorhandene DNS-Menge durch den Einsatz der PCR abzuschätzen. Das
ist die sogenannte ‘quantitative competitive’ PCR (= mengenmäßige
Konkurrenz-PCR). Der Grundgedanke besteht darin, zur einzuschätzenden Probe
eine bekannte Menge ähnlicher, aber unterscheidbarer DNS hinzuzufügen und beide
zusammen zu vermehren. Man nimmt nun an, dabei bleibe das Mengenverhältnis der
beiden Produkte gleich und man könnte daher die Größe der ursprünglichen Probe
berechnen, wenn man das Verhältnis der beiden verschiedenen DNS zueinander
mißt, sobald die PCR meßbare Mengen erzeugt hat, und das dann entsprechend der
zugefügten Menge an Kontroll-DNS umrechnet.
Es
ist dabei absolut entscheidend, daß die relativen Mengen der zu testenden DNS
und der bekannten Kontrollsubstanz genau gleich bleiben. ‘Nahezu’ ist nicht gut
genug. Die geringste Variation wird exponentiell vergrößert und kann massive
Fehleinschätzungen hervorrufen.
Die
Schwierigkeiten beim quantitativen Einsatz der PCR wurden von Luc Raeymaekers
im Journal Analytical Biochemistry im Jahr 1993 aufgezeigt. Er bemerkte,
daß die veröffentlichten Arbeiten über die QC-PCR Daten enthalten, die zeigen,
daß die grundlegende Annahme, die relative Größe der Proben bleibe gleich, sich
in der Praxis nicht bestätigen. Trotzdem fahren die HIV-Forscher mit dem
Einsatz der PCR zur Quantifizierung der viral load (Viruslast) fort. Es gibt
einfach keine Möglichkeit zu erfahren, ob eine gemachte Schätzung korrekt oder
100.000-fach zu hoch ist!”
Todd
Miller nannte die QC-PCR die “neueste Marotte in der Wissenschaft” und stimmt
zu, daß, wenn die relativen Mengen der Test-DNS und der bekannten Kontroll-DNS
nicht gleich sind, und man dann eine ganz sichere Aussage über die Einschätzung
der Ausgangsprobe macht (also über die Menge an angeblicher HIV-RNS in der
ursprünglichen Blutprobe eines Patienten): Sie wird falsch sein.
Wie
wurde die QC-PCR, trotz allen ihren Mängeln, zu einem akzeptierten HIV-Test?
Miller erklärt:
“Die
Art und Weise, wie sich diese Situation in der modernen Wissenschaft ergab, ist
folgende: Zuerst verbrauchen einige Leute eine Menge Zeit beim Versuch, einen
Test zum Funktionieren zu bringen, und wenn sie Erfolg haben, veröffentlichen
sie Arbeiten über Einwände gegen die Prozedur. Als Zweites geraten andere an
den Test und sie benutzen ihn, um eine Antwort zu erhalten, die ‘einen Sinn
ergibt’, und auch sie veröffentlichen ihre Daten als bedeutenden Beitrag auf
diesem Gebiet. Drittens, wegen seiner relativen Neuigkeit und geheimnisvollen
Natur, verbleibt er als quasi-akzeptiert mit vielen passiven Skeptikern und
einigen wenigen Anwendern. Die meisten, die ihn anwenden, sind jedoch mehr an
ihrem eigenen Lieblings-Phänomen interessiert als an der Wirkungsweise der
Reaktion.”
bDNA – BRANCHED DNA-PCR
Diesen
Test verwendet Ho in seiner Arbeit. Obwohl es sich genau genommen nicht um eine
PCR handelt, wird er als solche bezeichnet, weil es eine PCR-artige Technik
einschließt. Der Unterschied besteht darin, daß bDNA das Signal verstärkt, und
nicht das Zielobjekt. Das heißt, die übliche PCR vermehrt das Zielobjekt, so
daß man es finden kann, während bDNA sozusagen einen hellen Scheinwerfer darauf
richtet, so daß man es besser sehen kann. “Project Inform” war so freundlich
und sandte mir diese Erklärung über die Funktionsweise von bDNA:9
“Kopien
einer DNS-’(Fang-)Sonde’ (Untersuchungs-Vorlage, engl. probe) werden an die
Wand eines kleinen Laborgefäßes geheftet. Dann wird die zu testende Probe
hineingegeben. (Eine DNS-Sonde ist ein kleines Stück DNS, das zur Ziel-DNS-Sequenz
komplementär ist.) Diese ‘Sonde’ bindet sich an eine bestimmte Stelle der
HIV-RNS, wenn sie in der Probe vorhanden ist, und hält so die RNS im Gefäß
fest. Dann wird eine andere DNS-Sonde hineingegeben. Ein Ende davon hängt sich
an eine andere Stelle der HIV-RNS. Das andere Ende der zweiten Sonde hat viele
Zweige (branches) und jeder Zweig endet mit einem chemischen
‘Reporter’-Präparat, welches unter gewissen Bedingungen Licht erzeugt, das
wiederum durch ein Laborgerät wahrgenommen werden kann. Jedes HIV-RNS-Molekül
kann sich an eine dieser Zweigstrukturen heften und eine kleine Anzahl solcher
Lichtquellen festhalten, nicht nur eine einzige. Auf diese Weise können sehr
kleine Mengen der Ziel-RNS wahrgenommen werden, ohne daß die PCR-Vervielfältigung
nötig wäre.”
In
seiner ursprünglichen Arbeit gab Ho keine Daten über die Protokolle für diesen
Test, oder ob die Sache zuverlässig wäre. Der Leser wurde auf zwei andere
Arbeiten verwiesen, die sich “im Druck” befänden. Es waren also zu jenem Zeitpunkt
für jemanden, der diese Methode verifizieren wollte, keine Daten erhältlich.
Zur Bestätigung der durch bDNA erhaltenen Daten wurde die QC-PCR herangezogen, wobei die Einzelheiten der
QC-PCR in einer von vier Co-Autoren der Wei-Studie verfaßten Referenz dargelegt
wurden – und diese Leute können kaum als unabhängige oder objektive Forscher
bezeichnet werden. In der Tradition der HIV-Forschung werden unbestätigte
Theorien und fehlerhafte Studien ohne zu fragen angenommen und dem
“Konventionellen Wissen” einverleibt, bevor sie bewertet (validiert) sind, wie
es sich gehört. Dann ist der Schaden angerichtet, und wenn nachträgliche Mängel
entdeckt werden, wird das nicht weiter beachtet.
Die
Technik der bDNA ist komplex: Fünf verschiedene Hybridisierungs-Reaktionen
laufen ab. Hybridisierung ist eine Standard-Technik, wobei eine DNS-Sonde (oder
Vorlage) in eine Probe gegeben wird, wo sie sich an jedes komplementäre Segment,
das sie findet, anbindet. Es handelt sich um einen weiteren indirekten Test,
der mit einer Menge an Problemen verknüpft ist. Nach dem Molekularbiologen
Bryan Ellison “funktioniert Molekularbiologie nur dann, wenn die Stoffe zuerst
gereinigt werden. Es besteht immer die Möglichkeit von Kreuzreaktionen, besonders
dann, wenn man die Sonden (Vorlagen) in eine dicke Suppe aus Proteinen hängt”
(was die zu untersuchende Blutprobe ja in Wirklichkeit ist).
Duesberg
verweist auf folgendes: Nachdem Ho die angemessenen Berichtigungen in seinen
Kalkulationen vorgenommen hatte, fand er schließlich selbst, daß die mehr als
10 000 Viren, auf die er aufgrund des bDNA-Tests (assay) in seiner in Nature
veröffentlichten Arbeit geschlossen hatte, in Wirklichkeit weniger als einem
infektiösen Virus entsprachen! Da wundert man sich, was denn überhaupt in
diesen Tests gemessen wird.10 Doch diese spekulativen und nicht
bewerteten (unvalidierten) Arbeiten wurden als absolute Wahrheit akzeptiert!
Nach
Ellisons Meinung ist Ho’s Studie “reine Phantasie. Es gibt keine Arbeit, welche
die viral load glaubhaft macht.”
Die Probleme mit der
PCR
Die
Genauigkeit der PCR wurde nie durch einen angemessenen Goldstandard verifiziert
Um
festzustellen, ob irgendein diagnostischer Test auf die HIV-Infektion überhaupt
funktioniert, ist es erforderlich, daß der Test durch einen unabhängigen
Goldstandard verifiziert (oder geeicht) wird. Der einzige diesem Zweck
angemessene Goldstandard ist das HIV selbst. Mit anderen Worten: die Ergebnisse
eines experimentellen Testes, sei es die PCR oder eine andere Testart, muß mit
dem Ergebnis einer Virus-Isolation von jeder Probe verglichen werden. Wenn
Virus wirklich in jedem Patienten mit einem positiven PCR-Test gefunden wird,
und bei jedem Patienten mit negativer PCR kein Virus zu finden ist, dann könnte
man sagen, die PCR sei äußerst genau im Aufspüren von HIV.
Das
Konzept der Virusisolation als Goldstandard ist im Fall des HIV besonders
wichtig, da das HIV äußerst schwierig, wenn nicht sogar unmöglich, in
genetischer oder molekularer Hinsicht zu definieren war. Selbst wenn irgend
jemand irgendwann eine Isolation des HIV ausgeführt hätte11, so
wurde sie doch nie als Goldstandard für irgendeinen diagnostischen HIV-Test
einschließlich der PCR eingesetzt. Beim jetzigen Stand verwendet die bDNA die
QC-PCR als Goldstandard; die QC-PCR gebraucht die reguläre PCR als
Goldstandard; die reguläre PCR gebraucht Antikörpertests als Goldstandard; und
die Antikörpertests setzen sich gegenseitig dazu ein. Ich habe ein ums andere
Mal festgestellt, daß Studien, die einen HIV-Antikörpertest “verifizierten”,
ausnahmslos erklärten, daß sie die Wirksamkeit ihres Tests anhand von
Proben bewerteten, die als ECHT–POSITIV
oder als ECHT–NEGATIV bekannt waren. Woher wußten sie das? Es ist
einfach: Ohne Goldstandard wußten sie es nicht!
Manchmal
wird argumentiert mit “Studien haben gezeigt”, daß diese Tests miteinander
übereinstimmten, oder die Befunde bestätigten sich gegenseitig, und daher
müßten sie doch korrekt sein. Das ist kein streng wissenschaftliches Denken.
Manchmal kann man die Ergebnisse verschiedener Tests miteinander in Einklang
bringen, aber das beweist nichts – nichts mehr als was bewiesen
wäre, wenn fünf Verbrecher darin übereinstimmten, daß sie sich irgendwo anders
befanden, als die Bank ausgeraubt wurde.
Eleni
Papadopulos-Eleopulos sagt zur Wichtigkeit des Goldstandards folgendes: “Der
Einsatz der Virus-Isolation als ein unabhängiges Mittel zum Nachweis der
Anwesenheit oder Abwesenheit des Virus ist unter dem Fachausdruck ‘Goldstandard’
bekannt; sie ist ein essentielles Element für die Legalisierung jedes
diagnostischen Testes. Ohne Goldstandard bewegt sich der Forscher hoffnungslos
in der Irre, weil er keinen selbständigen Maßstab hat, mit dem er den Test
bewerten kann, den er entwickeln will...
...Nur mit diesem Mittel können wir den Patienten versichern, daß eine
positive HIV-PCR nur bei Anwesenheit einer tatsächlichen HIV-Infektion gefunden
wird, d. h. daß die Tests wirklich hoch spezifisch für die HIV-Infektion sind.”
Sogar
der bekannte AIDS-Forscher William Blattner hat zugegeben, daß “die eine
Schwierigkeit beim Eichen (Prüfen) der Spezifität und der Sensitivität der
Untersuchungstests (Assays) auf menschliche Retroviren (einschließlich des HIV)
das Fehlen eines unwiderruflichen ‘Goldstandards’ ist. Durch das Fehlen von
Goldstandards für sowohl HTLV-I als auch HIV-1 bleiben die wirkliche
Sensitivität und Spezifität für das Aufspüren viraler Antikörper ungenau.”12
Mark
Craddock erklärt, daß die QC-PCR nicht
verifiziert wurde und wahrscheinlich auch nicht verifizierbar ist. Er fragt:
“Wenn die PCR die einzige Weise ist, auf die das Virus ermittelt werden kann,
wie will man dann die genaue viral load unabhängig von der PCR feststellen, so
daß man sicher sein kann, daß die von der PCR gelieferten Zahlen korrekt sind?”
Solche Überlegungen sind wohl nicht zu den AIDS-Forschern durchgedrungen, wenn
sie regelmäßig empfehlen, daß die PCR und besonders die QC-PCR als Goldstandard
für andere HIV-Tests verwendet werden sollen.9,13
die
Spezifität der PCR wurde nie ermittelt
Spezifität
bedeutet, wie oft ein Test negative Ergebnisse liefert bei Personen, die nicht
infiziert sind. Die Spezifitätsrate eines Tests zeigt auf, wieviel falsch
positive Ergebnisse beim Einsatz dieses Tests zu erwarten sind. Ohne eine
Virus-Isolation als Goldstandard wird die wirkliche Spezifität nie bekannt.
Selbst bei Verwendung einer Übereinstimmung mit Antikörpertests als
Goldstandard wurde die PCR nicht als besonders spezifisch für HIV befunden.6
Indem
er eine Leistungsfähigkeits-Studie zitierte, die fünf Labors mit großer
PCR-Erfahrung umfaßte, erklärte Sloand, die mittlere Spezifität sei 94,7%
gewesen.14 Zum Teil hätte sie nur 90% betragen. Zahlen in den 90ern
mögen gut klingen, das ist aber in Wirklichkeit nicht der Fall. Die Anzahl der
falsch Positiven verglichen mit den echt Positiven hängt ab von der Verbreitung
der HIV-Infektion in einer zu testenden Population15 – je niedriger
die Verbreitung, um so viel mehr falsch Positive.
Sloand
kommentiert: Wenn die in dieser Studie erreichten Spezifitäts-Niveaus auf die
Population der potentiellen Blutspender Anwendung fände (Blutspender gehören
zur allgemeinen Bevölkerung mit niedriger Infektionsrate), dann würden “...für
jede entdeckte verborgene Infektion 1800 nicht infizierte Spender als
PCR-positiv klassifiziert und 3500 als PCR-ungewiß (unbestimmt). Die PCR ist
also ganz klar ungeeignet für die Routineuntersuchung von gespendetem Blut” und
folglich auch von jeder Population mit niedriger Verbreitungsrate. Bei einer
Spezifität von 90% würde ich sagen, daß sie überhaupt nicht zum Testen
irgendeiner Population geeignet ist.
In
einem Fax, das ich 1994 von den Centers for Disease Control (CDC) bekam, mit
Bezug auf die PCR, erklärten sie, “weder ihre Spezifität noch ihre Sensitivität
ist bekannt”, und “die PCR wird nicht empfohlen und ist auch nicht lizensiert
für diagnostische Routine-Zwecke.”16
In
aller Kürze: “Die Spezifität jeder Art von PCR für das HIV-Genom wurde nicht
bestimmt.”5
PCR-Primer sind nicht spezifisch
Nach
Papadopulos-Eleopulos, Turner und Papadimitriou ist “...das Minimum-Erfordernis
für [die Interpretation, daß ein positives PCR-Signal, oder Hybridisation im
allgemeinen, eine HIV-Infektion nachweist] ... der vorherige Beweis, daß die
PCR-Primer und die Hybridisierungs-Sonden (Vorlagen, ‘probes’) zu einem
speziellen Retrovirus namens HIV gehören, und daß die PCR und die
Hybridisierungsreaktionen HIV-spezifisch sind.” Turner sagte mir: “Die
Argumente (Folgerungen, Behauptungen) über das Genom aufgrund der PCR,
erfordern unbedingt die Isolierung des HIV. Wie sonst will irgend jemand den
Ursprung der Nukleinsäure kennen?”
Papadopulos-E.
bestreitet das Vorhandensein eines unverkennbaren HIV-Genoms. Indem sie seine
Existenz zwecks Erörterung der Streitfrage einmal annimmt, bringt sie folgendes
Beweismaterial vor, um zu zeigen, daß die PCR nicht-spezifisch für HIV ist:17
-
Es gibt keinen Weg, um sicher zu gehen, daß die “HIV”-Nukleinsäure-Vorlagen
(Sonden) und PCR-Primer spezifisch für HIV sind, weil die meisten, wenn nicht
alle Vorlagen (Sonden), die für Hybridisierungs-Versuche Verwendung finden, einschließlich
der PCR-Vorlagen und Primer, von “HIV” gewonnen wird, das unter Verwendung von
Zellen (sie werden als Zell-Linie bezeichnet) in Gewebekulturen gezüchtet
wurde, die von einem Patienten mit T4-Zell-Leukämie stammen, einer Krankheit,
von der Gallo behauptet, sie werde von einem dem HIV ähnlichen Retrovirus –
HTLV-1 – verursacht. Und kürzlich wurde behauptet, ein Retrovirus sei aus einer
nicht HIV-infizierten Zellkultur unter Verwendung einer anderen Zell-Linie
isoliert worden. Es wurde also gezeigt, daß die Standard-Zell-Linien, die man
zur Anzucht von HIV verwendet, andere Retroviren aufweisen. Da selbst die
anerkannte Methode der Retroviren-Isolation (die beim HIV bis heute noch nicht
ausgeführt wurde) das eine Retrovirus nicht von einem anderen unterscheiden
kann, so kann man auch nicht darauf vertrauen, daß “HIV”-Nukleinsäure-Vorlagen
(Sonden) und PCR-Primer wirklich HIV-spezifisch sind.
-
Angebliche HIV-Gene hybridisieren mit den strukturellen Genen von HTLV-I und
HTLV-II, zwei anderen humanen Retroviren. Das bedeutet, daß die Vorlagen
(Sonden), wenn sie genetisches Material von diesen anderen Retroviren finden,
sich daran heften und ein Signal abgeben, als hätten sie HIV gefunden. Da
angenommen wird, daß 10% der als AIDS-Fälle diagnostizierten Patienten
HTLV-I-Träger sind und daß das normale humane Genom dem HTLV-I und dem HTLV-II
verwandte Sequenzen enthält, kann man diese Art von Kreuzreaktion erwarten.
-
Normale menschliche Zellen enthalten hunderte oder tausende von
retrovirenähnlichen Sequenzen, also kleine Abschnitte von DNS, die kleinen
Stücken des angeblichen HIV-Genoms oder anderer Retroviren entsprechen. Und, da
die PCR oft nur einen kleinen Teil des ganzen Genoms, wonach sie auch immer
sucht, verstärkt oder vermehrt, wie will man wissen, ob das, was sie findet,
nicht eine normale Gensequenz der Zelle ist, die zufällig einem Teil dessen
entspricht, was als HIV angenommen wird?
-
Ein weiterer Beweis dafür, daß die PCR nicht-spezifisch ist, liegt darin, daß
man positive PCR von Zellen ohne Nukleinsäuren erhalten kann. Wenn keine
Nukleinsäure da ist, ist auch keine DNS oder RNS da, und wo DNS und RNS fehlen,
ist ganz gewiß auch kein HIV vorhanden.
-
Auch die in den Labors zur Präparation von Gewebekulturen verwendeten
Chemikalien (Puffer und Reagenzien genannt) können Signale auslösen, die eine
HIV-positive PCR vortäuschen.18
DIE PCR nimmt NUR EIN KLEINEs FRAGMENT DES GANZEN
VIRUS wahr
Die
PCR nimmt höchstens einzelne Gene wahr, meistens aber nur Stücke eines Gens.
Wenn die PCR zwei oder drei Genfragmente aus einem möglichen Dutzend kompletter
Gene findet, dann ist das kein Beweis, daß alle Gene (das ganze Genom)
vorhanden sind. Ein Teil eines Gens entspricht nicht einem kompletten
Viruspartikel.
HIV-Experten
geben zu, daß die Mehrheit der angeblichen HIV-Genome unvollständig sind; sie
konnten damit nie die Synthese eines Virus-Partikels ausführen.
Turner
erklärt: “Selbst wenn alle Genome komplett wären – der Besitz der Pläne
bedeutet noch nicht, daß man das Haus gebaut hat. Man kann ein ganzes
Retrovirusgenom in seinen Zellen ein Leben lang mit sich herumtragen, ohne je
eine Viruspartikel auszubilden.” Diese beiden Probleme machen die Bedeutung
einer positiven PCR noch ungewisser.
Das AUFFINDEN VON “HIV-RNS” mittels PCR bedeutet
nicht die anwesenheit von hiv
In
diesen Tagen hört man immer wieder den Ausdruck “HIV-RNS-PCR”. Was für ein
Unterschied besteht zwischen dieser und der alten regulären DNS-PCR? Die
reguläre PCR sucht nach der DNS-Version dessen, was als das HIV-Genom betrachtet
wird; die RNS-PCR sucht nach der RNS-Version, das heißt nach freiem Virus, das
noch keine Zelle infiziert hat.
Bei
der neuen Idee, daß sich das HIV eifrig milliardenweise vermehre, fand man es
wichtig zu wissen, wieviel freies Virus zu irgendeinem Zeitpunkt vorhanden ist.
Freies Virus würde nur RNS enthalten. Wenn also die PCR eine Menge “HIV-RNS” ermittelte,
so glaubte man, Milliarden Kopien an freiem Virus schwärmten durch das Gewebe
des Patienten. Mit anderen Worten: Wenn man RNS findet, hat man auch das HIV
gefunden. Da man meint, das HIV enthalte zwei RNS-Stränge, lautet die Formel:
Zwei RNS = ein Virus.
In
der Wirklichkeit sind die Dinge nicht so einfach. 1993, während der “HIV
verbirgt sich in den Lymphgefäßen”–Phase der viral load-Theorie, gaben Piatak und
seine Kollegen einschließlich Shaw zu, daß man, um die Menge der HIV-Partikel
zu bestimmen, zuvor wissen muß, ob die RNS wirklich zu einem HIV-Partikel
gehört.5 Kein derartiger Nachweis wurde erbracht. Zwischen dem
Betrag an RNS und der Anzahl von Partikeln, die vorhanden oder auch nicht
vorhanden sein mögen, wurde bis jetzt keine Beziehung nachgewiesen. Und niemand
hat nachgewiesen, ob die RNS von einem Viruspartikel oder von irgendwo anders
herstammt. Wie will man ohne Virus-Isolation wissen, woher die Nukleinsäure
(RNS) kommt?
Zellfreies Virus ist nicht gleich infektiÖses VIRUS
Selbst
wenn Ho mit den Milliarden von zellfreiem HIV im Blutkreislauf recht hätte, so
ist zellfreies Virus per definitionem nicht-infektiöses Virus; es ist
irrelevant (es hat keine Bedeutung) als Pathogen. Damit HIV eine Zelle
infizieren kann, muß sein Hüllprotein, gp120, an den CD4-Rezeptor auf der
Zelloberfläche andocken. Jedoch schon 1983 hat Gallo darauf hingewiesen, daß
“die Virushülle, die zur Infizierung unbedingt erforderlich ist, sehr
zerbrechlich (instabil) ist. Sie neigt zur Auflösung, sobald das Virus aus
infizierten Zellen ausknospt, und macht so die Partikel unfähig, neue Zellen zu
infizieren.” Daher sei, so sagte Gallo, “wohl ein Kontakt von Zelle zu Zelle
erforderlich” für retrovirale Infektion. Da gp120 “entscheidend ist für die
Fähigkeit des HIV, neue Zellen zu infizieren” und da gp120 bei den zellfreien
Partikeln nicht gefunden wird, so wären selbst große Mengen freies HIV, wenn
sie im Blut vorhanden sind, nicht-infektiös.17
Die pcr ist nicht standardisiert und nicht
reproduzierbar
In
einer neueren Arbeit kommentieren Teo und Shaunak die “in situ”-PCR:
“Trotz erheblicher Anstrengungen ist dieses Verfahren technisch immer noch
schwierig; es hat sich noch nicht als zuverlässig oder reproduzierbar erwiesen.”19
In
einer Studie, die PCR-Ergebnisse mit Ergebnissen von Antikörpertests verglich,
wurde die PCR als nicht reproduzierbar befunden und “falsch positive und falsch
negative Ergebnisse wurden in allen Laboren beobachtet (die Übereinstimmung mit
den Antikörpertesten bewegte sich zwischen 40% und 100%).”20
die PCR ist anfällig für kreuz-KONTAMINATION
Winzige
Mengen an Nukleinsäuren von vorhergehenden Proben können die im Augenblick
getestete Probe leicht verunreinigen und zu einem falsch positiven Resultat
führen.21 Sogar mikroskopische Spuren von Haut oder Haar des
Labortechnikers kann dieses Problem auslösen. Es gibt viele Quellen für
Kreuzkontamination und es kann “bei jedem Schritt der Prozedur geschehen, vom
Besorgen der Proben bis zur letzten Vervielfältigung (Amplifikation)...”22
Es
werden noch andere Ursachen für falsch positive Ergebnisse von Teo und Shaunak
aufgezählt: “Wir haben jetzt eine Anzahl Faktoren identifiziert, die zu
mangelhafter Vervielfältigung der Ziel-DNS und zur Erzeugung falsch positiver
Signale beitragen können. Diese Faktoren schließen die Einwirkung der
Fixierung, die Absonderung des Reagens (reagent abstraction), die DNS-
Auftrennung, das Markieren der DNS-Enden und product diffusion (? ich weiß
nicht, was damit gemeint ist, d. Übers,) ein... ...Wir meinen, daß bei der Interpretation von Ergebnissen aus der
Anwendung der PCR in situ eine Menge Vorsicht angebracht ist.”19
falsch positive Ergebnisse kommen bei der PCR oft vor
-
Eine Studie zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit der HIV-PCR beim Ermitteln
zellfreier DNS ergab bei Verwendung der
gewöhnlich eingesetzten Primer (SK38/39 für das gag oder p24 Gen) “eine
beunruhigend hohe Rate nicht-spezifischer Positivität”. Es wurden in der Tat
ähnliche Raten von Positivität sowohl für Antikörper-negative wie für
Antikörper-positive Proben gefunden (18% gegen 26%)!21
-
Von 30 nicht infizierten Kindern hatten 6 “gelegentlich” positive PCR
Resultate.24
-
An nicht infizierten Kleinkindern (unter einem Jahr alt) durchgeführte PCR
ergaben bei 9/113 (=9 von 113); 15/143; 13/137; 7/87 und 1/63 Kindern einen
positiven PCR-Test.25
-
Aus 117 nicht infizierten Kindern von HIV-infizierten Müttern hatten 6 (5%)
eine falsch positive PCR im Nabelschnur-Blut.26
-
Bei einer PCR-Leistungsfähigkeits-Studie hatten 54% der betreffenden Labors
Probleme mit falsch positiven Ergebnissen; 9,3% aller nicht infizierten Proben
wurden als positiv gemeldet.22
-
Einer aus 69 Antikörper-negativen, Nicht-Serokonvertierten war PCR-positiv.27
-
Eine Person mit hohem Risiko war zuerst PCR-positiv, bei mit derselben Probe in
zwei verschiedenen Laboren wiederholten PCR-Tests jedoch negativ.27
-
Die PCR-Arbeitsgruppe der WHO wies hohe Raten falsch positiver Resultate nach,
die bei “blinden” HIV-PCR-Studien gewonnen wurden.22
-
Sheppard et al. erklärten in ihrer Studie: “Dieser Versuch
demonstrierte, daß falsch positive Ergebnisse selbst bei strengen
Test-Algorithmen mit solcher Häufigkeit unter nicht infizierten Individuen
auftreten, daß sie ein ernstes Problem bilden.”28
-
Von 327 im Gesundheitsdienst Beschäftigten, die durch Nadelstichverletzungen
mit HIV in Berührung kamen, hatten 4 ein oder mehrere positive PCR-Ergebnisse
und 7 ein unbestimmtes Ergebnis. Spätere Proben waren bei allen negativ und
keiner serokonvertierte oder entwickelte p24-Antigen-Ämie, was zur Folgerung
führte, daß “sich falsch positive Resultate selbst unter den strengsten
Testbedingungen ergeben.”29
Schlußfolgerung
Wesentlich
für Dr. Ho’s Theorie ist die Vorstellung, das HIV würde so schnell mutieren,
daß es innerhalb von Tagen oder Wochen resistent gegen ein antivirales
Medikament werde, das der Patient einnimmt. Um das zu vermeiden, wird
empfohlen, daß der Patient eine aus drei Mitteln zusammengesetzte “Kombi-Therapie”
nimmt, die das HIV theoretisch von allen Seiten gleichzeitig angreift und so
die Chance reduziert, daß eine resistente HIV-Linie überlebt. Inzwischen soll
die “viral load” regelmäßig durch Tests kontrolliert werden, die 200 $ das Set
kosten. Nachdrücklich wird auf frühzeitigen Einsatz Wert gelegt, ja, am besten
gebe man den Patienten die Mehrfach-Therapie, sobald sie serokonvertieren
(vorausgesetzt, daß überhaupt jemand weiß, wann dieses Ereignis geschieht), und
halte sie für den Rest ihres Lebens unter diesen Drogen.
Obwohl
niemand bewiesen hat, daß sie zutreffend und genau sind, wird kräftig für viral
load-Messungen als dem Stand der Wissenschaft entsprechende Notwendigkeit für
PWA’s (People with AIDS= AIDS-Patienten) geworben, und es fällt nicht schwer,
sich vorzustellen, warum. In der Washington Post (2.6.1996) offenbarte
David Brown versehentlich den Grund: “Aggressive HIV-Behandlung wird
möglicherweise noch teurer als bisher. Das Messen der viral load wird etwa 200
$ pro Test kosten, und die neue Generation der HIV-Medikamente wird
wahrscheinlich mindestens so teuer sein wie jene, die sie ersetzt.”
U.S.
News and World Report (2.12.1996) ging mehr
in die Einzelheiten. Sie schätzen die jährlichen Kosten für einen Protease-Inhibitor
auf 6000 $, und die Kosten einer Dreierkombination auf 12 000 bis 18 000 $.
Jetzt werden Kombinationen von drei oder vier Mitteln verordnet, wo bisher
eines (AZT) genügte. Da zur “Behandlung” der Leute, von denen vielen gar nichts
fehlt, mehr und mehr Mittel als notwendig erachtet werden, ist es offensichtlich,
was für ein Goldesel das für die pharmazeutische Industrie darstellt.
Die
viral load-Theorie hat eine neue Sorge hervorgerufen, die im Leben
verzweifelter Leute unerträglichen Streß erzeugt. Es wurde gesagt, ein Betroffener
habe mit den neuen “antiviralen” Drogen nur einen Versuch, vor allem bei
den Protease-Inhibitoren. Werden sie nicht zur genau richtigen Zeit genommen,
in der genau richtigen Kombination und Dosierung, oder wenn man dummerweise nur
eine Droge aufs Mal nimmt, oder die Dosis verringert, weil die verordnete Menge
einen krank macht, dann wird das Virus resistent und die Drogen werden nie mehr
wirken. Und aus demselben Grund darf man auch nicht einfach aufhören, selbst
wenn sie einen todkrank machen.
Bisher
vertritt jeder Artikel über dieses Thema eine andere Expertenmeinung darüber,
wie dieses ganze Programm funktionieren soll. Niemand weiß, ob es Heilung
bringen kann oder einen Patienten nur gerade so am Leben erhält. Niemand kennt
die Langzeit-Prognose für die Teilnehmer dieser dreifach giftigen “Kombi”. (Protease-Inhibitoren
haben bei vielen Patienten extreme Nebenwirkungen hervorgerufen, daher kann man
sich das unschwer ausrechnen.) Wer immer dumm genug ist, sich dafür zu melden,
wird ein Versuchskaninchen für Leute, “die nicht wissen, was sie tun”.
Wann
werden wir aufhören zu erlauben, daß wir als Versuchskaninchen gebraucht werden
für jedes verrückte Projekt, das unsern Weg kreuzt? Wann setzen wir einen
Riegel an unseren Geldbeutel und weigern uns, für das Privileg, vergiftet zu werden,
auch noch zu bezahlen? Und wann werden wir damit aufhören, die am meisten entarteten
menschlichen Wesen zu unterstützen, die es gibt – diejenigen, die vom Leiden
anderer profitieren?
Mit Dank an:
Paul Philpott, vormals Forschungsassistent in Immunologie und jetzigem
Herausgeber von Reappraising AIDS und Todd Miller, Ph.D. in Biochemie
und Molekularbiologie, von der Universität Miami.
Anmerkung:
Das Verfahren „PCR“ ist kein Test und keine Untersuchung. Mit der „PCR“ kann man auch sämtliche anderen Dinge, die man angeblich mit ihnen testen kann, in Wirklichkeit nicht testen, untersuchen und feststellen.
Dazu gehören auch die Hepatitis-Viren-Tests !